Die Wüste und die Weiblichkeit: Eine Transformation durch Tanz und Sturm

Mit Frauen und Nomaden durch die Wüste in einer Karawane reisen

Die Wüste und die Weiblichkeit ist eine Transformations-Reise in die Lebenslust.
Warum? Weil wir eintauchen in das Empfangen der Dinge und Situationen wie sie sind. Früher oder später erfährt jede Frau, dass diese Reise komplett anders ist, als sie es sich vorgestellt hat. Lebendigkeit lebt vom Unerwarteten. Sie ist herausfordernd. Den Sprung ins Unbekannte bringen alle mit. Sie sind großartig diese Frauen, die sich auf diese Reise begeben und durch alle Prozesse gehen, die ihnen einen neuen Weg ebnen, oder einfach nur unsagbar glücklich werden und aufwachen für ihr eigenes Lebens-Abenteuer. Das beinhaltet auch manches Leben neu zu gestalten und manches mutig hinter sich zu lassen.

Unsere Vorstellungen schneiden uns oft ab vom Lebendigen. Deshalb gestalte ich meine Wüstenreisen so, dass man oft nicht weiß, was als nächstes kommt und uns erwartet. Wir folgen den Gegebenheiten der Natur. Sie zeigt uns wann und wo es lang geht.
Jeder kommt in die Wüste mit einer Vorstellung. Eine sehnt sich nach Stille und Erholung, andere suchen neue Wege und Visionen nach Umbrüchen in ihrem Leben. Manche suchen die Herausforderung und das Abenteuer. Und jede Frau erhält das, was für sie wichtig ist zu erfahren und daran zu wachsen. Das ist der große unsichtbare Teil der Wüstenerfahrung. Und manchmal versteht man das erst nach der Reise viel später.

Und los gehts!
11 Tage reisen wir mit einem Kleinbus durch Marokko und verbringen 7 Tage davon in der Wüste in einer Karawane.
10 Frauen, mein Neffe Aaron, der diese Reise filmt, 12 Dromedare und 5 Männer begleiten uns zu unserem Abenteuer.

Die sanften Dünen der Sahara laden zum Tanzen ein

Welches Gepäck bringst du mit in die Wüste?
Vorstellungen sind das Gift für Lebendigkeit! Denn sie beinhalten einen Ablaufplan. Wie der Mensch so ist, hält er sich gerne an einen Plan. Das gibt ihm Sicherheit. Und wenn der Plan nicht erfüllt wird, bleibt man beim Mangelbewusstsein hängen. Alles was hätte sein sollen und nicht IST, wird als negativ gewertet, dabei ist doch genau das der Stoff aus dem Abenteuer gewebt werden. Pläne und Richtlinien funktionieren hier in der mächtigen Natur der Wüste nicht.

Maddo sagt immer: No plan is the best plan. Die Wüste lehrt uns vom ersten Moment an, dass Pläne die man macht, nicht unbedingt funktionieren. Denn die Natur gibt den Takt vor, nicht der Mensch. Wir haben Ideen und bleiben doch demütig, wenn diese nicht klappen! So wie zum wiederholten Male wir wegen des Sturmes nicht die Plätze besuchen konnten, die wir vorhatten zu besuchen. No Plan bedeutet nicht Orientierungslosigkeit, sondern die hohe Kunst des Improvisierens anwenden zu können und die Fähigkeit aus jeder Situation ein Geschenk und eine gute Sache zu machen, die sich vollkommen richtig anfühlt.

Wir wollen gerne Sonnenschein und endlich Vitamin D tanken. Die Wüste lächelt und schickt uns Wind.
Von weitem schon höre ich am frühen Morgen, während wir gemeinsam Energieübungen mit Qigong im Sonnenlicht machen,
wie der Wind sich von weitem langsam ankündigt. Ich liebe diese Windmusik. Sie birgt so was Geheimnisvolles. Noch weiß man nicht, wie stark der Wind sein wird.
Die Wüste ist nicht immer still. Sie kann auch ganz schön laut sein.

Nachdem die Nomaden unser Frühstück gerichtet haben und alles auf die Dromedare gepackt haben, laufen wir los. Ich liebe diesen morgendlichen Aufbruch. Barfuss gehen, alleine gehen, mit anderen gehen. Alles ergibt sich im Gehen. Gespräche mit einzelnen oder das Wahrnehmen der Landschaft und den begleitenden Gedanken.
Es stürmt. Der Wind mit all dem Sand hält uns fast 4 Tage eingehüllt in seine geheime Botschaft.
Und wie von magischer Hand geführt, hört der Wind bei Sonnenuntergang auf. Jeden Abend.
Zumindest auf das ist Verlass (hahaha).

Wenn wir mittags nach ca. 3 Stunden gehen an einem neuen Platz angekommen sind, dann werden sofort für uns zwei große Zelte aufgebaut und ein Schattenplatz mit Teppich und Matratzen. Dies ist der Moment, wo ich mich einfach nur hingebe. Eingehüllt in ein großes Tuch liege ich da, höre dem Wind zu und döse vor mich hin. Mein Energielevel ist trotz Erschöpfung so hoch, dass ich das Gefühl habe zu schweben. Das passiert mir auch nachts. Immer habe ich den Eindruck, das ich hier kaum schlafe! Es ist so eine innere Wachheit, die mich während des ganzen Wüstenaufenthaltes begleitet.

Unter dem gigantisch-leuchtenden Sternenhimmel habe ich das Gefühl von größter Verbundenheit mit dem Universum.
Für dieses einmalige Erlebnis bin ich gerne wach und schlafe wenig. Meistens nur 5 Stunden.
Schlafen kann ich zuhause. Hier bin ich nicht im Sanatorium und auch nicht im Urlaub. Hier bin ich auf Abenteuerreise.
Ich sauge alles auf was sich mir begegnen möchte. Nach so vielen unzähligen Wüstenreisen in meinem Leben, weiß ich über diese Wüstenmagie Bescheid und freue mich immer auf alle Geschenke.

Eines der größten Geschenke ist für mich zunehmend die Achtsamkeit und die absolute Präsenz des Augenblicks. Das war nicht immer so! In manchen Zeiten hatte ich ganz schön viel Gedankenmüll mit mir rumgetragen.

Diese Erfahrungen sind für jede Teilnehmerin anders. Als erstes begegnet man sich selbst in reinster Form.
Alles worüber wir nachdenken und uns vielleicht sogar nerven, findet hier viel Raum sich anzuschauen.
Ich verzichte auf Angaben wie die Einhaltung der Stille beim Gehen und weise lediglich auf diese wertvolle Gelegenheit hin.

Ich sehe mich als Begleiterin, Raumhalterin und das Verbinden von Menschen und Kulturen.

Ich nenne meine Übungen am Nachmittag den Tanz in die Weiblichkeit.
Hier möchte ich eine Kollegin (Heide-Marie Heimat) zitieren:

Frauen, die sich auf die spirituelle Praxis des Tanzens einlassen, werden reich belohnt: Wenn sie die Kontrolle aufgeben, können sie die heilsame Erfahrung machen, von einer Kraft getragen und durchströmt zu werden, die sie von Innen heraus erfüllt. Lernt eine Frau durch das Tanzen, sich dem Fluss der weiblichen Urenergie anzuvertrauen, hat das auch wunderbare Auswirkungen auf ihr ganzes Leben – vor allem auch auf ihre Liebesbeziehungen. Ein Leben aus dem weiblichen Selbst heraus bringt alles mit sich, was sich eine Frau von Herzen wünscht.

Im großen Kreis stehen wir Frauen zusammen und üben gemeinsam mit Musik unsere Becken,
Bäuche, Hüften, Busen und Schultern zu bewegen und sie von jahrelangem “zu vielem Festhalten” zu befreien.

Für mich sind diese Übungen für Frauen die Verbindung zu ihrer Weiblichkeit. Im Schossraum findet hier ganz schön viel Bewegung statt. Und die Bewegungen der Kreise und Achter, horizontal und vertikal, sind eine Offenbarung für jede Frau.
Als Tänzerin und Choreografin, die von Ballett bis Modern Dance, Hip Hop, afrikanischen Tanz, Tango und vielem mehr immer begeistert gelernt hat, weiß ich WARUM ich sage, dass diese Tanz-Übungen, ein weibliches Körpergefühl im höchsten Maße fördern wie keine andere “Technik”. Apropos Technik! Ich lege sehr viel Wert darauf, dass Menschen eine Technik von Grund auf lernen. Denn wie einst Nietzsche sagte: Freiheit kommt nach Disziplin!

Und zu sehen, wie gegen Ende der Tanzwoche in der Wüste die Frauen so viel mehr verbunden sind mit sich, berührt mich.
Wir tanzen sogar ein bisschen zu Hip-Hop Musik. Für den Spass, für den Vibe, für die innere Haltung.
Das Übungsfeld des Tanzes ist riesengroß und jeder Stil birgt so viel und verbindet sich mit Lebensfreude.

Nach dem Wind, der Stille und dem köstlichen Essen, mit welchem uns die Nomaden versorgen, beginnen die Trommeln Afrikas zu sprechen. Dies ist für mich persönlich eines der wichtigsten Erfahrungen mit den Nomaden.
In ihrer Kultur ist es so, dass Musik am Abend einen großen Platz einnimmt! Nach jedem anstrengenden Tag freut man sich gemeinsam zu singen, zu spielen und zu tanzen. Das ist Ursprung. Das Feuer, die Musik, das gemeinsame Teilen, die leisen Geschichten am Feuer und das laute herzhafte Lachen, welches sich in der Einfachheit ergibt.

Ich habe mich so sehr gefreut, dass Maddo dieses Mal weitere Instrumente mitgenommen hatte. Denn meistens wird auf alles getrommelt, was da ist: Kanister, Wasserbehälter, Gläser und natürlich wird im Rhythmus geklatscht. (Yvonne und ich hatten sogar schon manchmal Muskelkater in den Oberarmen vom Klatschen). Ein besonderer Gast ist dabei. Ayoub, einer unserer beiden Köche, ist gleichzeitig Mitglied der Musikband Generation Taragalte, mit welcher er demnächst auf Europatournee geht. Sogar mit Afrikas berühmtester Musikband Tinariwen auf dem Festival Taragalte in Mhamid spielte Ayoub schon.
Was für eine Ehre ihn dabei zu haben! Aber nicht nur er spielt fantastisch! Es sind alle hier, die spielen können und auf alles,
auf was sie schlagen, Rhythmus und Energie erzeugen: Baschier, Sami, Maddo, Whali und Ayoub. ALLE! Das hat überhaupt nichts mit mit einer “Folkloregruppe für Touristen” zu tun! Wer sich über den obigen Link über die Musikband Tinariwen informiert, versteht die Wichtigkeit der Musik in der Wüste viel besser und das sie Seelenheil pur ist! In keiner anderen Kultur wird der Musik so viel Wert beigemessen. Doch dazu muss man den Hintergrund der Nomadenvölker verstehen.

Bis heute ist Tinariwen die wichtigste und international erfolgreichste Band der Tuareg-Nomaden.
Seit Jahrzehnten kämpfen sie für ihre Freiheit:

Lachen, Tanz und pure Lebensfreude. Nur wer sich auf die Musik einlässt und sich von ihr zum Tanzen bewegen lässt, wird eine Art Einweihung erleben. Was wir vielleicht in der vermeintlichen Stille suchen, wird spätestens jetzt erwachen:

  • Die Kundalini
  • Die Lebendigkeit
  • Sexualenergie
  • Exstase

Die Wüste und die Nächte sind voll von Musik. Das Feuer wird entfacht.
Ein Feuer, was vielleicht schon lange erloschen ist, oder einfach nie gebrannt hat.
Die Nächte am Feuer mit den Nomaden, der Musik, den Trommeln und Gesängen
und Gesprächen ist ein sehr wichtiger Teil der Reise durch die Wüste, so wie ich sie gestalte.

Im Sinai in Ägypten konnte ich dieses Gefühl nicht finden. Es fehlten mir die Trommeln am Abend.
Ich habe dorthin auch schon Frauen begleitet. Nachdem ich aber viel Zeit mit Nomaden in Marokko verbracht habe,
weiß ich wie wichtig ihnen Musik ist. Und wenn sie nicht selber spielen, dann hören sie Musik.
Der Mann an meiner Seite ist unser Wüstenführer, und ich verbringe außerhalb
von den Wüstenreisen privat Zeit mit ihm und seinen Freunden. Ruhige Abende sind selten! (Leider hat auch hier die Handykultur ihren Schaden angerichtet, aber das ist ein anderes Thema!)
Musik, Spaß und Feuer sind einfach ein Teil ihrer Kultur! Und da finde ich mich wieder.
Schon vor sehr langer Zeit sagte ich einst: Ich möchte in einem Land leben, wo Menschen Musik machen, tanzen und lachen.

Also ganz klar! Wer mit mir und meinen Nomadenfreunden auf Wüstenreisen geht, wird den mittleren Teil des Abends nicht mit Stille verbringen. Ich möchte mit den Frauen Lebendigkeit zelebrieren.
Maddo legt die Teppiche näher ans Feuer, damit wir nicht Zuschauer bleiben, sondern mit dabei sind und die Energie auf uns übergeht. Nach vorne kommen. Nicht mit Abstand zu den Musikern. Nein! Voll rein, mittendrin und hoffentlich glücklich erschöpft am Ende des Abends! Dann kehrt Ruhe ein. Das Feuer ist inzwischen eine Glut. Eine jede, die noch bis zum Schluss geblieben ist, mummelt sich in ihren Schlafsack ein. Unter den Sternen, oder in einem Zelt.
Manchmal hören wir noch die leisen Stimmen unserer Gastgeber am Feuer reden und lachen. Ich frage mich manchmal über was sie soviel zu erzählen haben. Auch ihr Reden ist wie Musik. Dann wird es still. Und ich gehe bei Mondschein noch ein bisschen raus und meditiere.


Zaungast sein ist nichts für mich. Ich möchte das Leben riechen, schmecken und mit allem atmen was ist.
Auch wenn der Geschmack manchmal bitter ist, weiß ich, dass hinter allem immer die Lernerfahrung steckt, die meine Seele braucht, um zu reifen und sich zu entwickeln. Ich fühle das Leben viel lieber in allen Facetten und Dimensionen, als mit der Fernbedienung in der Hand das Leben der anderen zu schauen.

  • Wie weiß ich, was mein nächster Schritt sein soll?
    Wie weiß ich, was mein Ziel sein könnte?
    Kann ich denn einfach losgehen so ohne zu wissen, wo ich ankommen möchte?
  • Ich gehe immer nach meinem Impuls. Das ist für mich persönlich mein Leitstern.
    Ein Impuls ist wie ein Feuer, das entfacht und wenn wir kein Holz nachlegen, verpassen wir den Augenblick.
    Das ist mir dieses Mal in der Wüste passiert. Ich habe eine Gelegenheit verpasst. Denn da war ein Impuls,
    dem ich nicht folgte.
    Ich saß Tage später auf der Terrasse in Marrakesch und dachte an diesen Moment, den ich nicht gegangen bin.

Ich wollte tanzen in der Wüste. Ich erkannte nicht das Geschenk des Sandsturmes. Dieser wunderbare Sturm! Ich wollte raus gehen und bin meinem Impuls nicht gefolgt und einfach liegen geblieben. Ich dachte, später. Später war zu spät. Das tut mir jetzt leid. Sehr leid sogar! Da hatte ich Aaron dabei, um meinen Tanz in der Wüste zu filmen. Weil es stürmte, bin ich nicht raus und der Gedanke und Impuls, der sich in mir breit machte, trotzdem zu gehen, dem bin ich nicht gefolgt. Ich habe das Geschenk dieses Sturmes erst später erkannt! Der Moment kommt nie wieder. Den hab ich verpasst.

Das war meine kleine Lektion in der Wüste.
Für die Menschen, die mit mir gehen, wünsche ich ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit für ihre Wünsche, Bedürfnisse und Erkenntnisse. Auch falsche Schritte zu gehen im Leben, gehören dazu. Je älter ich werde, desto mehr möchte ich keine Tage mehr mit Dingen und Menschen vergeuden, die mich weder seelisch, noch intellektuell nähren.


Ach ja! Da war auch noch Ramadan! Auch in der Wüste halten sich ihre Bewohner strikt an den Plan: Nicht essen und trinken bevor die Sonne aufgeht und erst wieder wenn die Sonne untergeht.
3,5 Tage Sandsturm und das erste Mal sehe ich die Nomaden am Nachmittag müde im Zelt liegen.
Eigentlich sind sie heute keine Nomaden mehr. Sie sind ehemalige Nomaden und sind Sahrauis. (Wer sich über die politische Lage informieren möchte, kann dies in diesem link tun). Die Sahrauis sind die Wüstenbewohner und Nomaden, die aus vielen, vielen Stämmen bestehen. Einst konnten sie in der Sahara über die Grenzen ziehen. Das geht heute nicht mehr. Marokko hat Grenzen durch die Wüste gezogen. Außer diesem Konflikt in der Westsahara, gibt es noch den Wassermangel. Und dieser ist richtig schlimm! Die Bewohner in M´hamid leben ausschließlich vom Tourismus. Wäre dieser nicht mehr, dann wäre hier kein Leben mehr.
Im Norden in Marokko regnet es und inmitten des Landes gibt es einen Staudamm, der den Süden vom Wasser trennt.
Mir kommen immer die Tränen, wenn ich durch das Land fahre und die durstigen, verstaubten Palmen sehe. Und das nur, weil die Welt Strom wie verrückt braucht. Das Kraftwerk Ouarzazate (bzw. Kraftwerk Noor) ist ein Sonnenwärmekraftwerk in Marokko, das ungefähr zehn Kilometer nordöstlich der Stadt Ouarzazate, Provinz Ouarzazate gelegen ist. Der Stausee El Mansour Eddahbi befindet sich ca. 10 Kilometer südöstlich des Kraftwerks.

Marokko nutzt die Solarkraft, um sich von fossilen Energien zu befreien. Auf einer Fläche von 3.000 Hektar ist in den letzten Jahren einer der größten Solarkomplexe der Welt entstanden. Internationale Geldgeber wie die KfW fördern die Energiewende, bei der viele deutsche Firmen mit an Bord sind.

Was weniger bekannt ist, dass diese Mammut- Solar-Anlage sehr, sehr viel Wasser braucht. Deswegen bleibt der Staudamm zu. Und der Süden kann nur auf Regen hoffen!

Wir möchten hier so gerne Gemüse und Bäume pflanzen. Aber um Wasser von einem Brunnen zu bekommen, muss man ganz schön tief graben. 12 Meter!

Es passiert automatisch. Immer wieder höre ich von Frauen, wie beschützt und getragen sie sich im Feld der Wüstenmänner fühlen. Es ist so natürlich. Es ist die natürliche Ordnung: Der Mann beschützt und versorgt die Frau.
In diesem Feld der natürlichen Ordnung zu sein, gibt es den Frauen etwas zurück, was sie in ihrem Alltag kaum noch erleben. Immer sind sie es, die in der Familie alle versorgen müssen und sich nicht selten alleine damit fühlen.
Auf unserer gemeinsamen Reise fühlen wir die Kraft der Männer und so kommen auch wir in unsere Kraft.
In unsere weibliche Kraft.
Aus persönlicher Erfahrung in meiner Partnerschaft mit einem Nomaden, kann ich sagen, dass ich mich noch nie zuvor so in meinem Frausein gefühlt habe: gesehen, wertgeschätzt, getragen, beschützt, unterstützt und respektiert.

Wir leben in unseren männlichen und weiblichen Polen. Archaisch und ursprünglich.
Ich will jetzt nicht behaupten, dass alle Männer hier so sind! Das wäre total gelogen! Darüber habe ich ein meinem letzten Blogartikel geschrieben. Aber ich habe verstanden, wie es ist, wenn man sich selbst zuerst die eigene Wertschätzung und Liebe gibt, die Folge entweder ein Singledasein in Frieden gelebt wird, oder ein Mann auftaucht, der dich wertschätzt und aufrichtig liebt.

Am Nachmittag, wenn der Wind nachlässt, beginne ich den Frauenkreis und wir tanzen.
Einmal mussten wir im Zelt üben. Es wurden uns zwei Plastikeimer mit Sand und einer Kerze darin, gebracht.
Die Stimmung war mystisch. Draußen tobte der Sturm. Die Zeltwände schlackerten und wir bewegten uns zu Musik im kleinen Kreis.

Die Wüste lädt dazu ein, immer den Mut zu haben sein Leben zu verändern. Das geschieht nicht mit dem Kopf gegen die Wand oder durch den Sturm. Das geschieht in der Hingabe, mit dem was ist.
Das ist eine der vielen Lektion und ich spüre wie die Frauen, jede auf ihre Art und Weise das mitnehmen kann, was sie bereit ist zuzulassen. 

Was für tolle Frauen! Ich liebe unsere Verbindungen, Gespräche und die gemeinsam Zeit!

Und ich liebe dieses Land, die Farben, den Sturm, die Sonne. Die Lebensfreude. Die Lebendigkeit, die Musik, die Trommeln, das Sprechen, das Schweigen, die Stille, die Gemeinschaft, die Urkraft, die Menschen, die Dromedare. Es ist so ohne Schnick und Schnack und so ursprünglich. 

Verbindung leben.

Gemeinsam eine Woche durch die Überraschungen der Wüste zu gehen, schafft die größte Ver-BIN-dung.
Zu Dir. Und zu anderen.

Eine Woche ohne Social Media und den dauernden Blick auf das Handy und auf die Uhr, bringt uns zurück zum Ursprung wahrer Konversationen. Da ist nichts mehr was einen ablenkt. Man kommt an, bei sich. Einfaches Glück beginnt sich fühlbar zu machen. Ohne Streben nach mehr. Gedanken haben soviel Platz sich zu zeigen. Vielleicht rebellieren sie mal kurz, bevor sie im Nichts verschwinden.

Die Leere ist es, was die Wüste so voll macht. Wir entleeren, enthüllen, erkennen und schaffen Raum für Neues. 

Es scheint als ob das ganze Universum mit dir spricht. Sterne funkeln intensiv bis hinunter zum Horizont. Die Nacht schenkt uns Klarheit. Ich schwebe wenn ich schlafe. Sagte ich schon. Habe das Gefühl kaum zu schlafen und doch bin ich nicht müde.
Ich fühle mich getragen und geführt von unsichtbarer Hand.

Ich wünsche mir, dass Menschen, die in die Wüste kommen, mit einer neuen Wahrnehmung zurück nach Hause gehen und sich selbst treu bleiben. Nicht wenige finden hier etwas, was sie bewegt, ihr Leben zu verändern. Oder sie erhalten einen Ruf, eine Vision, der sie folgen möchten.

Ich bin unendlich dankbar für dies nährende Zeit mit den Frauen.

Im Oktober werde ich mit Männer in die Wüste gehen. Gemeinsam mit Maddo und den Jungs werden wir Männer auf den Weg in ihre Männlichkeit mitnehmen.

Gute Verbindungen und Beziehungen mit dem anderen Geschlecht brauchen starke Pole von männlicher und weiblicher Energie.
In Gesprächen mit Männern, jung und alt, weiß ich wieviel Unsicherheit da existiert. Deshalb freue ich mich besonders auf diese Reise!

Alle Reisen, die ich gemeinsam mit meinem Partner und seinem Team anbiete, findet man hier:
The Desert Experience. ART.HEALING.VISION.
Für diese und auch andere Anfragen kann man mich über mail kontaktieren.

Weiterer Reisebericht auf meinem Blog über Mit der Karawane durch die Wüste: Pure Lebenslust und Weiblichkeit


Zusammenarbeit

Ich bin Nora und ich begleite Menschen durch die Wüste zu ihren Herzen und in ihre Weiblichkeit!

Transformation



2 Kommentare

  1. Ich durfte bei dieser besonderen Wüstenreise dabei sein. Die Wüste hat mich schon lange gerufen und welch ein Geschenk, dass ich sie nun mit so netten Frauen durchwandern konnte. Ich fühlte mich von den Nomaden trotz Sandsturm immer gut beschützt, die Gelassenheit der Dromedare ging auf mich über und das Schaukeln auf den Rücken dieser sanften Tiere ließ mich von 1001 Nacht träumen. Beim Tanzen spürte ich wieder die Frau in mir. Die Wüste hat grosse Dankbarkeit für alles in mir geweckt. Danke Nora – es war wunderschön

  2. Danke liebe Sonja für deine Begeisterung und das dich der Sandsturm nicht umgehauen hat! Wir waren wirklich ein tolles Frauenteam miteinander!

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