Schnee im Erzgebirge und es kommt doch anders als geplant
Es schneit! Es hat Sonne und es ist sooooo gemütlich und kuschelig!
Im Erzgebirge bin ich seit Anfang Februar.
Am Waldrand liegt das Hotel und ich liebe es hier zu sein!
Hergekommen bin ich zum Unterrichten, Massieren und für mein Frauen-Retreat, welches ich hier geben wollte.
Doch wie es so oft ist im Leben, kommt es anders als man denkt!
So hatte ich im Februar nun doch auch Corona bekommen. Drei Tage war ich extrem schlapp und meine Knochen taten
mir weh und dann war es fast vorbei. Dennoch musste ich in Quarantäne bleiben. Mein Retreat habe ich jetzt auf den Mai (15. bis 19. Mai 2022) verschoben.
Das Leben schenkt einem doch immer das Richtige!
Den Anlass und diese Verpflichtung des absoluten Nichtstun, haben mich wieder mal darin üben lassen, zu fühlen, dass alles ok ist so wie es ist. Und eine richtig gute Idee besetzt meinen Kopf.
Spontan nach Madrid zum Tanzfestival
Seitdem ich Anfang 2020, nach 16 Jahren, wieder mit Salsa tanzen angefangen hatte, wurde ab März dann coronabedingt alles geschlossen was mit tanzen, turnen und Menschentreffen zu tun hatte. Seither ist dieser Wunsch, wieder mit einem Partner zu tanzen, so sehr im Feld für mich.
Ständig schaute ich nach, wo ich wieder einsteigen kann und vor allem: einsteigen darf!
Denn als Nichtgeimpfte, (aber jetzt Genesene!) hat man eben nicht mehr überall Zugang.
Das akzeptiere ich. Ohne Diskussion. Und ich erlaube es auch niemanden, mit mir, über meine Haltung dazu, zu diskutieren!
Also hatte ich viel Zeit zu schauen, wo ich meine Tanzbedürfnisse befriedigt bekommen könnte.
MADRID!
Ja, es wird Madrid! Ich freue mich riesig darauf, zumal meine beiden Neffen Aaron und Noah in Madrid als Studenten leben.
Und ich war noch nie dort! Also ich buche mein Ticket, meinen Kurs, meine zwei verschiedenen Hotels (eines am Ort des Festivals und eines in der Innenstadt, 7 min. Fußweg von meinen Neffen entfernt).
Es hört sich immer so toll an, wenn man schreibt, man ist hier und dort und alle denken: super!
Darf ich dir mal ein Geheimnis verraten?
Ich habe fast jedes Mal, bevor ich eine Reise unternehme, Bedenken und Ängste!
Das äußert sich daran, indem ich nervös werde, ständig das Gefühl habe, was verloren oder vergessen zu haben.
Und ich habe andauernd Herzklopfen, weil mir ein Angstgedanke durch den Kopf schießt.
War das schon immer so?
Ja. Es war schon immer so. Auf Reisen zu gehen (also ich meine ALLEINE auf Reisen zu gehen ist für
mich schon seit über 30 Jahren eine Herausforderung, der ich mich immer und immer wieder stelle).
Gottseidank!
Was würde ich sonst nicht alles verpasst haben, an Persönlichkeitsentwicklung, an Mut, an Wissen, an Weisheit, an Menschen, an Freunde und Freude-Erlebnissen! Ja, natürlich gibt es auch diese einsamen und dunklen Momente unterwegs, und die gefährlichen Augenblicke an manchen Ecken, und die inneren Abgründe in die man blickt.
Aber genau das ist es ja, worüber wir immer sprechen: Die Komfortzone verlassen!
Dies macht mich zu einer leidenschaftlichen Eroberin meines Lebens.
Ich kannte niemanden und lernte alle nur tanzend kennen. Leider mussten wir alle Masken tragen.
Drei Tage lang also konnte ich tanzen von morgens bis abends und durfte soviel neues lernen.
Den ersten Abend mit Party musste ich passen, da man nur in weiß gekleidet daran teilnehmen konnte.
Und der Inhalt meines Koffers war voll von schwarzen Sachen.
Das möchte ich unbedingt ab sofort ändern!
Nach drei Tanztagen fuhr ich in die Innenstadt von Madrid in das zweite Hotel, einem so coolen und tollen Hostel!!!
Ich war so begeistert, dass ich sogar mal einen ganzen Abend in der Lounge saß und meine Zeit mit Schreiben verbrachte.
Was mir auffällt, ist, dass in Restaurants, in Bars und sonst wo, überall so tolle Musik gespielt wird!
Es regnete in dieser Woche fast nur, aber ich lief mit meinem Routenplaner überall dorthin,
wohin zu gehen ich einen Tipp bekommen hatte. Auch eine freie Führung machte ich mit und lernte
ein bisschen was über die Stadt Madrid, in die ich so spontan gefahren bin,
dass ich mich gar nicht auf Sightseeing vorbereitet hatte.
Dreimal traf ich mich mit meinen Neffen. Der erste Abend war ich mit Aaron in einer Fußballkneipe (alles wird in Spanien zur Fußballkneipe, wenn Madrid gegen Barcelona spielt) und ich war so begeistert wieder dieses Leben zu spüren. Vollgefüllte Bars ohne Abstandsregeln, die lauten Unterhaltungen rings um uns herum, das Chaos… Ich liebe es!
Ich liebe die Stille und ich liebe das Schrille.
Wieder für kurze Zeit zu Hause
Nach Hause wieder anzukommen ist genauso schön wie loszufahren.
Wenn ich von Zuhause spreche, fragen mich Leute, ob ich Deutschland oder Sizilien damit meine.
Beides mittlerweile! Aber hier in Neckartailfingen lebe ich im selben Haus, wo einst mein Theater,
die Theatergalerie, 25 Jahre lang, meinen Alltag ausmachte.
Jetzt schließe ich die Haustüre auf und immer noch schnuppere ich die Theaterluft, die Geschichten der Menschen, die hier ein und ausgingen, der verhallte Applaus des Publikums, die lachenden Gesichter, den Schweiß der vielen Proben, und was soll ich sagen? Ich liebe den Geruch von Kreativität!
Meine Kreativität ist allerdings seit einiger Zeit auf dem Laptop.
Mit Bloggen, mit Lernen und mit neuen Retreats und Kurse kreieren.
Wir haben jetzt den April und im Mai bin ich dann wieder unterwegs.
Doch bis dahin genieße ich meinen Aufenthalt in meiner süddeutschen Heimat.
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